Physiotherapie bei Mukoviszidose

Bei Mukoviszidose verstopft zäher Schleim die Bronchien. Keime finden hier einen idealen Nährboden und siedeln sich an. Der Körper reagiert darauf mit einer chronischen Entzündung. Durch diese wird langfristig das Lungengewebe zerstört. Ist das Lungengewebe zu stark zerstört, kann nicht mehr genug Sauerstoff aufgenommen werden. Ziel der Therapie ist es daher, den Schleim aus den Bronchien zu bekommen.

Tägliche Atemphysiotherapie verbessert die Lungenfunktion

Um den zähen Schleim zu lockern und zu entfernen, ist die Atemphysiotherapie unabdingbarer Bestandteil des täglichen, lebenslangen Behandlungsplans. Zusätzlich müssen Antibiotika, vielfach auch bronchialerweiternde und sekretverflüssigende Medikamente eingenommen oder inhaliert werden. Die speziellen atemphysiotherapeutischen Übungen muss der Patient tagtäglich mit Hilfe der Eltern oder Partner durchführen. Dazu gehören unterschiedliche Atemtechniken, welche die Lungenfunktion messbar verbessern. Die Atemtechniken tragen auch dazu bei, den notwendigen Gasaustausch in der Lunge zu erhalten und zu steigern. Die Atemphysiotherapie setzt dabei ausschließlich auf aktive Selbstreinigungstechniken, insbesondere die autogene Drainage, die der Betroffene entsprechend seiner Tagesform durchführen kann. Unterstützend können Hilfsmittel, wie Trampolin, Gymnastik-Ball oder Ergometer sowie Atemtherapiegeräte, beispielsweise das Pari-PEP-System, Flutter (VRP1-Desitin) und/oder das RCCornet verwendet werden.

Ein frühzeitiges Erlernen der Atemphysiotherapie gibt den Betroffenen die Möglichkeit, mit ihrer Erkrankung selbstbewusst umzugehen und weitgehend unabhängig von Dritten ihre tägliche Therapie durchzuführen. Dies gilt vor allem für Betroffene ab dem Teenageralter.

Die Physiotherapie bei Mukoviszidose ist kein Bestandteil der typischen Physiotherapie-Ausbildung und man bedarf einer zusätzlichen Ausbildung.

(Quelle : Mukoviszidose e.V)